Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 



 

28.09.2023 – Bundestagsdebatte v. 20.9.23 zum Erdbeben in Marokko und Flutkatastrophe
in Libyen:


Entlang dem katastrophenbedingten Elend fremden Staaten von Seiten
des Imperialismus Mores lehren


Wenn sich Politiker angesichts von Katastrophen vor den Opfern derselben verneigen, dann kann man sich sicher sein, dass da viel Heuchelei unterwegs sind.

Denn kaum bedauern sie das Leid der von Erdbeben oder Flutkatastrophen Betroffenen, offenbaren sie, um was es ihnen eigentlich geht: sie heften an der Opferproduktion ein einmischendes politisches Interesse in Bezug auf die Elendsstaaten.

Als Beispiel sei genannt, wie ein CDU-Hart die Katastrophe in Libyen als Material benutzt, die Staatsmacherei in diesem Land überhaupt ins Visier zu nehmen. Wenn Mängel bei der Verwaltung dieser Region herbeizitiert werden, dann macht dieser Libyen-Kritiker flugs den Übergang dazu, die staatlichen Verhältnisse dort ganz grundsätzlich madig zu machen und nach dorthin entsprechenden Einmischungsbedarf geltend zu machen: "unzureichender Libyen-Prozess", "Stillstand der politischen Befriedung" - wohl von außen her!

Ein FDP-Mann wird da noch direkter: die "Zersplitterung" des Landes und angebliche Menschenrechtsverstöße werden als einzige Aufforderung zum Staatsmachen gemäß den Ansprüchen der "Helfer-Nationen" ventiliert. Einstweilen sei unter Umgehung der "zersplitterten" staatlichen Strukturen, also auch gegen die Berechnungen der Gewaltinstanzen vor Ort die großartige Hilfe von westlicher Seite zu organisieren, also sich einiges an Eigenmächtigkeit gegen die diversen Herrscher da unten rauszunehmen.