1. 2. 2022 –
Das staatliche Pandemiemanagement in einer Omicron-Welle:
der
aktuellen Virus-Variante namens Omicron
Sendung ZDF-"Frontal" am 1.2.22:
1.
Journalistenfrage:
Ist mit der hohen Inzidenz (z.B.) in Schulen die Welle außer
Kontrolle geraten oder habe Staat Kontrolle aufgegeben? (Sinngemäßes
Zitat)
2.
Lauterbach:
Die hohe Inzidenz sei zwar schade, aber wir begrenzen die Welle in
der Gänze und desto besser kämen im Zuge dessen auch (z.B.) die
Schulen davon.(Sinngemäßes Zitat)
3.
Virologin:
Lauterbachs Stellungnahme sei Widerspruch in sich: entweder die
Infektion sei unter Kontrolle, also Infektionen würden vermieden;
die Inzidenzen seien aber hoch, also das Infektionsgeschehen laufe
unkontrolliert. Es sei (deshalb) auch nicht auszuschließen, dass
Langzeitfolgen drohen würden. (Sinngemäßes Zitat)
zu 1.:
Es ist schon bezeichnend, mit welcher Selbstverständlichkeit eine
Virus-Eindämmung als Frage der Durchgriffsmacht der höchsten
Gewaltinstanz verhandelt wird - wie alles bis zur hinterletzten
Angelegenheit und Regung der Bevölkerung auf staatlichem
Verordnungsweg, als Kommandosache von Herrschaftsgestalten zu regeln
wäre. Es könnte dann aber auch auffallen, dass die Zurückdrängung
einer Viruswelle subsumiert ist unter die Berechnungen der
bürgerlichen Hoheit, wofür und inwiefern einer Seuche beizukommen
sei - also die weitgehende Gesunderhaltung der Erdenbewohner schon
mal nicht dazugehört. Die Frage des Journalisten geht von der
unhinterfragbaren Zuständigkeit des Staates für alles und jedes aus,
den Leuten vorzuschreiben, was die in diesem Falle in einer Pandemie
sich bieten zu lassen, auszuhalten haben. In ihrer unterwürfigen
Stellung zum hoheitlichen Seuchenmanager kommen sie nicht dem
Absurden auf die Spur, weshalb selbst höchste Inzidenzen, die nicht
mal in den Phasen geläufig waren, als es noch keinen
Impfstoff/Medikamente gegen Corona gab, für einen
Gesundheitsminister das Gleiche wäre wie: der Staat habe alles unter
Kontrolle.
zu 2. und 3.:
Wenn der Journalist auf die prekäre Lage in den Schulen anspricht,
wie da die Omicron-Variante "durchrauschen" würde, fällt dem
ministeriellen Gesundheitsexperten Lauterbach gar nicht erst ein,
was für Einschreiten dann vielleicht speziell in den Schulen fällig
wäre. Warum wohl nicht? Die Schulen als Verwahranstalten gegen die
sonst drohende Verwahrlosung derselben in den proletarischen
Familien, als Erziehungsanstalten für brauchbare Untertanen dürfen
auf keinen Fall geschlossen werden. Selbst die strengeren Regeln bei
laufendem Schulbetrieb, wer im Falle mit Sicherheit grassierender
Ansteckung isoliert gehöre, um fortgesetzte Virusübertragung
zumindest zu begrenzen, sind inzwischen gelockert worden, damit die
Kleinen ja nicht dem Genuss der Erziehungs- und Belehrungsansagen in
dem notenbesetzten Konkurrenzgetriebe der bürgerlichen
Bildungsanstalten entzogen werden. Und wo kommen dann die
prognostizierten Fallzahlen von bis zu 400.000 Infizierten am Tag
her, wenn dem Viruseintrag freiere Bahn verschaffen wird? Wenn der
studierte Epidemiologe von Welle in Gänze daherredet, um deren
Beherrschung es ginge, dann wird der Herr geständig: was schon
während der Wellen vor Omicron die Politik an Zynismus zu erkennen
gegeben hat, war/ist, dass ihr ein bestimmtes Ausmaß an Opfern durch
eine Pandemie verträglich mit ihrem Standortbetrieb ist. Befeuert
wird dieser Standpunkt bzw. lässiger geben sich die Seuchenpolitiker
bei inzwischen mehrfachen Inzidenzen gegenüber früher seit der
Errungenschaft von Impfstoffen gegen Covid-19, weil und wenn schwere
Krankheitsverläufe im Allgemeinen vermieden würden und dem Stereotyp
'Überlastung des Gesundheitswesen' man gerecht würde - da können
ruhig weiterhin mehrere Hundert Tote am Tag gezählt werden,
Langzeitfolgen trotz 3-fach-Impfung bei mildem Krankheitsablauf
drohen.
Deswegen kann auch nicht von einem Widerspruch lt. Virologin
aus Österreich die Rede sein, wenn ein SPD-Lauterbach trotz höchster
Infektionszahlen meint, es wäre alles unter Kontrolle - eben weil
und solange aufgrund des volksgesundheitlichen Zustand seines Volkes
dem Staat sein Standortbetrieb nicht beeinträchtigt vorkommt.
Zufrieden stimmt dem Seuchenverwalter der Umfang der 4. Welle
keineswegs: die Impfquote müsse gesteigert werden, gegen
widerspenstige Volksteile eine Impfpflicht her, ein angepasster
Impfstoff gegen die Mutanten usw. - ansonsten auf die Weisheiten der
Virologen und Epidemiologen setzen, dass sich das Virus irgendwann
totläuft oder Herdenimmunität eintritt mit zunächst noch gehäuften
Opferzahlen v.a. bei den vulnerablen Gruppen - aber nie davor
gefeit, dass noch weitere Mutanten sich den Weg bahnen.