Pariser
Klimaabkommen, Klimakonferenz in Kattowitz – Dez. 2018:
Von
der Lüge der Klimarettung als (sein sollendes) Allerwelts-
oder ‚Menschheitsanliegen‘
Da
werden seit
Jahren von Forschern, Umweltgruppen usw. die Gefahren der Erder-
wärmung durch Nutzung fossiler Brennstoffe, Autoverkehr und
anderes für den
Globus
wie Gletscherabschmelzung, Erhöhung der Meeresspiegel,
Überschwemmungen ganzer
Landstriche, verschärfte Trockenheit mit der Folge der
Potenzierung von Hunger
und
Landflucht aufgelistet.
Die
naturwissenschaftlich daherkommenden ‚Diagnosen‘ in
Bezug auf den Klimawandel
mögen für sich gar nicht zu bestreiten sein. Der
Schwindel fängt dort an, wo in
Absehung
von der Beschaffenheit der Welt eine Bewältigung des
Klimawandels und dessen
Folgen
als Allerweltsanliegen oder der Menschheit angesagt wird.
Realistischer
kommt es, wenn die Mächtigen dieser Welt angerufen werden oder
sich
selbst als Anwälte und Zuständige in
Klimaangelegenheiten in Szene bringen und
auf
Klimakonferenzen sich über die Definition von Klimazielen und
deren Erreichung
streiten
(wie das Ziel,
nicht mehr als 2 Grad Erderwärmung zulassen zu wollen
– mal abgesehen
davon, was weniger an klimabedingten Schäden zu verzeichnen
sein sollen, als
wenn
es 3 oder 4 Grad Globuserwärmung wären).
Dass
die Staaten auf ihren Klimakonferenzen seit Jahren und Jahrzehnten mit
ihrem
angeblich klimadienlichen Gerangel nicht vorankommen, aktuell auf der
Konferenz im
polnischen Kattowitz trotz der Offensichtlichkeit der ruinösen
Wirkungen der
Erderwärmung,
deren seit Jahren vorliegenden Bekanntheit ein
UN-Generalsekretär
immer noch daran
appelliert, dass „die führenden Politiker..
die Gefahren des
Klimawandels ernst nehmen
(müssten)“(ARD-Text v. 3.12.18), derselbe
kritisiere,
dass eine Reihe von Staaten nicht
genug unternehmen würden zur Erreichung der
Ziele des Pariser Klimaabkommens (ebenda),
wiewohl bezüglich letztere seit 2015
allgemeines Einvernehmen herrschen würde, noch eine
x-te Konferenz als 24.
UN-Klimagipfel draufgesetzt werden müsse, um Verfahren zur
Umset-
zung der
Pariser Beschlüsse auszuhandeln, lässt den Schluss
zu, dass es in der hiesigen
Staatenwelt gar nicht um die Rettung des Klimas gehen kann.
Die
Welt gibt es überhaupt nur als konkurrenzlerische
Veranstaltung nationaler
Wirtschaften
und ihrer obersten Souveräne in Bezug auf das wechselseitige
Abgreifen fremder Reichtü-
mer in Form von Geld und Kapital. Und in diesem Kontext hat in
Bezug auf Klimarelevantes
die Energiewirtschaft und deren staatliche Betreuung den
hauptsächlichen Stellenwert,
die nationalen Standorte von der sicheren
Verfügbarkeit
und der Kostengünstigkeit her mit
der entsprechenden energetischen Basis
auszustatten. Da leisten Öl und Kohle seit Jahr-
zehnten ihre Dienste, und die
zerstörerischen Konsequenzen von deren Verfeuerung wurden
und werden von den
Staaten in Kauf genommen. Ganz aktuell bekennt sich ein
US-Präsident
zur Absage
an irgendwelche Verantwortlichkeit für Klimaziele, hebt im
Gegenteil sogar die
verstärkte
Nutzung fossiler Brennstoffe auf seine
energiepolitische Agenda, weil dieser
sie
für Amerika als unschlagbares Konkurrenzmittel für
die Durchsetzung in der globalen Wirt-
schaftskonkurrenz hält.
Nach
wie vor ist auch die Kernenergie im Rennen – und wird sogar
in einigen
Staaten ausge-
baut: da, wo sie zurückgefahren wird und an deren
Stelle sog.
erneuerbare Energieformen
treten sollen, geschieht dies keinesfalls wegen
irgendeiner Umweltfreundlichkeit von Regie-
rungen, sondern: u.a. die AKW-Katastrophe in Japan soll
angeblich die Deutschen über die
landesweiten Risiken der Atomkraft zur Besinnung
gebracht haben – nämlich, dass ganze
Landstriche verseucht und darüber ökonomisch und
herrschaftlich
unbrauchbar gemacht
werden könnten; keineswegs wegen der Leute, die bereits im
laufenden normalen Betrieb
ihre Strahlendosis abkriegen. Zur
Besinnung gekommen nicht in dem Sinne, dass jetzt alle
Kraftwerke im Nu
abzuschalten wären; nein: da ist die energiepolitische
Berechnung sicherer
und
billiger Versorgung davor, weshalb sie allenfalls gestreckt
über etliche Jahre aufgegeben
werden
sollen; so risikobewusst sind die Energiepolitiker also, dass sie das
Atomzeug erstmal
munter weiterlaufen lassen – zumal sich erst rausstellen
muss, inwieweit die Erneuerbaren sich
nationalwirtschaftlich als
tragfähig erweisen; vom obersten
Gesichtspunkt der zuverlässigen
und rentablen Energiebereitstellung her gehören ebenso auch
Öl und Kohle weiterhin zu sog.
Energiemix (bei Braunkohle ist in D. noch offen,
ob stufenweiser Abbau angepeilt werden soll).
Wenn,
dann spielen klimatische Aspekte auf nämlichen
Staatenkonferenzen allenfalls in der
Hinsicht eine Rolle: sie sind Material von Energiepolitik,
nämlich
wie man andere Nationen
festlegen kann auf Sorten der Energiegewinnung, die als exklusives
Geschäftsfeld z.B. von
Deutschland mit seiner erneuerbaren
Energieerzeugung weltweit beansprucht wird.
Wenn
man folglich als Klimafreund unterwegs ist, sollte man aufpassen, wem
man damit einen
Gefallen tut: ganz ohne Systemkritik der ökonomischen und
politischen Zwecke einer imperia-
listisch angelegten Welt macht man sich zum Diener
derselben, der sich wegen des Klimas
mit Offerten verdient macht, wie globales Geschäftswesen unter
Anwendung umweltfreund-
licher Methoden, Verfahren und Verkaufsartikeln ginge. Dies ist
übrigens schon längst auf der
Tagesordnung, nämlich
wie kapitalistische Ökonomie und Ökologie
zusammengingen, verträglich
gemacht werden könnten, sodass aus der ökologisch
gefärbten Distanz zur
marktwirtschaft-
lichen Geldmacherei längst das Programm geworden ist, wie man
ökologisch Designtes zur
hervorragenden Geschäftssphäre herrichten kann.
Eine Anmerkung zum Ausgang der Kattowitzer Konferenz
Die Verlaufsform der Konferenz v. K. bestätigt, dass die Erreichung irgendwelcher das Klima
schützenden Ziele nie ging und geht: trotz Warnungen von Wissenschaftlern und Klimaräten
vor „drastischen Folgen für Artensterben, Extremwetter, die menschliche Gesundheit und den
Anstieg der Meeresspiegel“ hat man sich weder auf das schärfere 1,5 Grad- noch 2 Grad-Ziel
Erderwärmung bezogen auf vorindustrielles Zeitalter verbindlich geeinigt – wiewohl beide Ziele
kaum etwas zurücknehmen von den oben beschriebenen negativen Folgen der Erderwärmung -,
sondern es blieb dabei, es in das Ermessen der Staaten zu stellen, welche Klimaziele sie zu
erreichen gedenken und mit welchen Maßnahmen. Es brauchte Tausende von Fachleuten,
Politiker und Aktivisten, die sich während 14-tägiger Debatten im Wesentlichen auf Methodi-
sches verständigt haben, nämlich zu „Umsetzungsregeln" zur Offenlegung von Emissionen,
„Transparenz und Vergleichbarkeit der Klimaschutzanstrengungen“.
Quellen:
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_84956064/kattowitz-ein
-forscher-erklaert-warum-die-gipfel-ergebnisse-nicht-ausreichen.html
http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/UN-Konferenz-in-Kattowitz-Das-sind
-die-neuen-Klima-Beschluesse
https://www.deutschlandfunk.de/klimakonferenz-in-kattowitz-viel-zu-wenig-und-viel
-zu.676.de.html?dram:article_id=436218
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Anhang
Historischer Vorläufer: zu Streit und Vereinbarungen der Staatengemeinde über die
Schädigung der sog. Ozonschicht - Montrealer Protokoll
Nach Wikipedia heißt es zum Montrealer Protokoll u.a.:
"Das Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu
einem Abbau der Ozonschicht führen,
ist ein multilaterales
Umweltabkommen und damit ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag des Umweltrechts...
Die Staaten bekennen sich im Montrealer Protokoll zu ihrer
Verpflichtung, 'geeignete Maßnahmen zu treffen,
um die
menschliche Gesundheit und die Umwelt vor schädlichen Auswirkungen zu schützen,
die durch
menschliche Tätigkeiten, welche die Ozonschicht verändern,
wahrscheinlich verändern, verursacht werden
oder wahrscheinlich
verursacht werden'".
Dass mit diesem Abkommen keine staatlichen Freunde einer intakten Ozonschicht sich zusammen-
gefunden haben, kann man zunächst daran ermessen, dass erstmal jede Menge Stoffe in den
kapitalistischen Ökonomien zugelassen werden, die der Ozonschicht nicht gut bekamen/bekom-
men. Es legt also Zeugnis davon ab, dass Produzieren rücksichtslos gegen die Natur und natür-
liche Lebensbedingungen die gültige Produktionsweise ist und bleibt, an der selber nicht ge-
rüttelt wird.
Zwar erweckt das M.
Protokoll den Eindruck, als hätten sich die meisten Staaten zur Reduktion
und sogar Abschaffung ozon-schädlicher Stoffe verpflichtet. Den Zweck 'Schutz einer natürlichen
Lebensbedingung‘ im globalen Maßstab gab es auch hier nicht.
Denn Messlatte dieser
Einigung war die möglichst kostengünstige Herbeischaffung von Ersatzstof-
fen:
"Im Ergebnis erwies sich die Umstellung auf Ersatzchemikalien
und -prozesse als deutlich weniger aufwändig
als von vielen befürchtet." (nach Wikipedia)
Wie bei der Umstellung auf letztere nationale Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte eine Rolle spielten,
kann man daran ablesen, dass nur sukzessive Senkungen bei der Belastung
der Ozonschicht bis
(höchstens) um die 20 Prozent eines
„Basiswertes - und dies unterschiedlich im Falle der
kapitalis-
tischen Industrienationen einerseits und den Entwicklungsländern
andererseits, vereinbart wurden
– eben um die Umsattelung auf Ersatzmaterialien offenbar ökonomisch ‚tragfähig‘
zu machen.
Wie die nationalwirtschaftlichen Rentabilitäten die Feder
führ(t)en, kann man ebenso darüber ge-
wahr werden, dass nach dem Außerverkehrziehen des einen schädlichen Stoffes ein anderer
Stoff sich nicht weniger als ozonschicht- bzw. klimagefährdend erwies, sodass auch darüber
ein weiteres Übereinkommen anstand über dessen Ersatz.
"...Infolge des Protokolls ersetzten
Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) zunehmend FCKW als Kühlmittel. H-FKW
schädigen
zwar nicht die Ozonschicht, sind aber besonders klimaschädliche Treibhausgase.
Alternativen, die
nicht so klimaschädlich waren, kamen erst allmählich ab den
1990er Jahren auf den Markt. Die Zunahme der
H-FKW-Emissionen drohte, Klimaschutzeffekte,
die mit einer Reduktion der ebenfalls klimaschädlichen
FCKWs einhergehen
würden, zunichte zu machen.[5] Im Oktober 2016 nahmen die Vertragsstaaten die
Kigali-
Änderungen an. Darin wird das Montreal-Abkommen substantiell erweitert
mit dem Ziel, die Verwendung
von H-FKWs bis 2047 auf 15–20 % des Basiswertes zu
reduzieren..." (nach Wikipedia)
Also: wenn Reduktion von Ozon- und Klimaschädlichem, dann nicht sofort, sondern gestreckt
über etliche Jahre - und keine vollständige Abschaffung desselben, weil die nationale und in-
ternationale Geschäftstauglichkeit von Umstellungen auf irgendwelche alternativen Materialien
oberste Priorität in einer kapitalistisch beschaffenen Welt hat!