15.05.2022
- Öffentlicher Brief wg. kriegsbedingter Modifizierung des schönen
Klimaschutzprogamms
(LNG-Beschleunigungsgesetz):
Staatsfromme
Ermahnungen an die Wirtschaftskrieger und Kriegstreiber
aus Berlin in Sachen Energiewendeprogramm
Die Politik hat einst sog. Energiewende ausgerufen, die sich zusammenfasst in der Eroberung/Neubesetzung der Weltenergiemärkte: die Dominanz deutsch-gewendeter Energietechnik durchsetzen, die Erpressungsmacht antiquierter Lieferländer von Fossilem brechen, deren Geldquelle aus Förderung und Export von Öl oder Gas austrocknen, also eine einzige energieimperialistische Offensive für die Hebung Deutschlands zum überlegenen Player auf dem Weltmarkt für Energie und die durchgreifende Schädigung überkommener Brennstofflieferanten z.B. aus den arabischen Ländern - bzw. unter dem Slogan Energieunabhängigkeit die Erringung der Diktat-Hoheit über die Konkurrenznationen in Sachen Liefer- und Preisbedingungen.*)
Jetzt greift eine gewisse Modifizierung der Energiewende Platz, weil unter dem Vorzeichen des den Russen seitens der Nato nicht genehmigten Krieges: das Abschnüren der Russen von für die geschäftseinträglichen Öl- und Gasexporten ist nun eines der Primate dt./europ. Energiepolitik; deswegen müsse ganz schnell und unter Hintanstellung sonst greifender Auflagen Flüssiggas als Ersatz her. Hier nun entdecken Umweltschutzfans einen einzigen Verstoß gegen behauptete Vorgaben der Politik: der CO2-Abdruck soll doch runtergehen; das Gegenteil sei bei Flüssiggas der Fall - ganz der Lüge aufsitzend, CO2-Reduktion für sich sei der Zweck, statt dass diese allenfalls der Hauptsache, der Durchsetzung und dem Erfolg des imperialistischen Energieprogramms mit alternativen Energiequellen folge.
Den Briefverfassern ist es keinerlei
Einspruch wert, wie eine "Energienotstand" gezielt seitens der
Politik heraufbeschworen wird, um Gas-/Ölembargo als Waffe gegen
den Feind Russland einzusetzen. Sie stehen dieser vielmehr als
Beratschlager zur Seite, wie man die nationale Energiesicherheit
so händeln kann, das es vorwärts geht mit dem
national-ökonomischen Kampfprogramm, erneuerbare Energie und
Wasserstofftechnologie zu deutschen Weltmarktschlagern zu machen
und zugleich der Lüge gerecht zu werden, dies sei ein hehrer
Dienst am Klima. Energiepolitische Abweichungen wie zeitweiliger
Import von Flüssiggas gestehen sie zu, aber es soll die Politik
nicht den Eindruck erwecken, dass gemessen an der nationalen
Energiesicherheit, deren Prinzip, den Bedarf kapitalistischer
Bereicherung an Lohnarbeit mit den nötigen und preiswerten
Grundstoffen zu besorgen und damit der Machtbasis für die global
ausgreifenden Interessen Deutschlands zugutekommend, gar nicht
erst kritisch gewürdigt wird, ein Übermaß an eigentlich
klimaschädlichem LNG sich einstelle, wenn sich über Jahrzehnte an
Flüssiggasverträge gebunden werde. Noch nicht mal anlässlich der
Warnung, dass bei Genehmigung von LNG-Anlagen Ausnahmen von der
"Umweltverträglichkeitsprüfung" gestattet sind, fällt den
Naturschutzorganisationen die wirkliche Reihenfolge von
Umweltschutz und nationalem Geschäft mit der Energie auf. - Ihnen
ist durchaus geläufig, wie es den Energiepolitikern auf Konkurrenzfähigkeit
der neuen Technologien ankommt und werben ausgerechnet für die
Verkürzung der LNG-Verwendung von 2041 auf 2030 oder noch davor
durch Überführung in geschäftszuträgliche Wasserstoffnutzung: das
ist doch mal überzeugender Ratschlag, wenn das, was sowieso als
wettbewerbsfähige Energieformen auf der energiepolitischen Agenda
steht, als den Zielen des Klimaschutzgesetzes förderlich sei.
Wenn ein Wirtschaftsminister Habeck am
17.05.2022 die Forcierung der Wasserstoffnutzung in der Industrie,
den Ausbau der Solartechnik im Gebäudebereich, den
Wärmepumpeneinsatz anstelle auf Verbrennung von Fossilem
beruhender Heizsysteme und sogar privates Energiesparen mit einem
Einsparpotential von 10 Prozent des Verbrauchs anmahnt, dann ist
dies nicht schlicht die Transformation zu neuer
geschäftsträchtiger energetischer Basierung der
Nationalwirtschaft, das übliche zivile ökonomische
Eroberungsprogramm im Bereich Energie, sondern reiht sich ein als
Beiträge zu einem kriegswirtschaftlichen Kurs, Kampfprogramm
zum ökonomischen Fertigmachen Russlands, zur Ruinierung der
materiellen Grundlage seiner Kriegsfähigkeiten.
Quelle:
https://www.dnr.de/publikationen/beschleunigte-genehmigung-von-lng-terminals-nur-zur-abwendung-einer-unmittelbaren-gas
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*)So
hat eine EU-Präsidenten v.d. Leyen am 18.5.22 im Zuge der
Vorstellung sog. EU-Repower-Plans in Ergänzung zum
EU-Green-Deal neben beschleunigtem Ausbau der Erneuerbaren
(bis 2030 soll 45% der Energie aus Erneuerbaren statt zuvor
40% kommen) bezüglich der anstehenden verstärkten
Diversifizierung bei der Inanspruchnahme von auswärtigen
Energiequellen anlässlich der Frontstellung gegen Russland
raushängen lassen, die Nachfragemacht der vereinten
EU-Länder einzusetzen, um günstige Bedingungen für Bezug von
Gas und Öl herbeizuerpressen. Hier kann sich das
EU-Oberhaupt darauf verlassen, was ihr Wirtschaftsblock
bereits an ökonomischem Gewicht als Bestimmungsmacht gegen
die Lieferländer akkumuliert hat, die ersatzweise für zu
boykottierende russische Rohstoffe einspringen sollen. In
der Perspektive soll das EU-weite Energiewendeprogramm mit
der zu erringenden dominierenden Stellung
autonom-industriell erzeugter Energie jenseits vom Fossilen
den Weltmarkt ganz neu aufmischen, die wie auch immer
beschränkte polit-ökonomische Handlungsfreiheit den bisher
etablierten Öl-/Gaslieferländer so ziemlich aus der Hand
geschlagen werden, wenn die Tendenz zur Abwendung von Öl und
Gas als Antreiber kapitalistischer Akkumulation seitens der
Metropolen durchgedrückt wird bzw. erstere zusehen
müssen, wie sie im Zuge grüner energetischer Betriebsweisen
der Standorte einem darauf bezogenen renovierten
Konkurrenzfeld zu stellen in der Lage sind. Die anvisierte
ökonomische Übermacht mit der grünen Technologie als
unschlagbare Weltmarktartikel gereicht den kapitalistischen
Industrienationen mit ihren Transformationen in der
Energiesache noch ganz anders zum Vorteil hinsichtlich der
Erpressbarkeit nicht nur der Länder mit den fossilen
Energieträgern; es ist allerdings ein Generalangriff auf das
ökonomische Überleben letzteren überhaupt. - Sind die
Metropolen normalerweise auf sog. Energiemix erpicht, um
nicht einseitig die Abhängigkeit von bestimmten
Energieträgern aufgehalst zu kriegen, also die Verlegung auf
mehrere Bezugsquellen entsprechende Handlungsspielräume in
bezug auf Liefer- und Preisbedingungen eröffnet, wird diese
Sorte Diversifizierung umso irrelevanter, je
fortgeschrittener industriell erzeugte Energie an eine
monopolartige Stellung der Erzeugerländer auf den
Weltmärkten heranreicht. Aktuell ist dies noch
Zukunftsmusik: unter den kriegswirtschaftlichen Vorzeichen
müsse Diversifizierung einstweilen ausgebaut werden, wenn
vom Westen erst mal berechnend in Kauf genommene
Versorgungslücken im Zuge der Russland-Boykotte irgendwie
geschlossen werden sollen: die verlässliche und preiswerte
Ersatzlieferung durch andere Nationen will erst mal
durchgesetzt sein, wofür lt. v.d. Leyen der
Wirtschaftskoloss EU die erfolgreich geltend zu machenden
erpresserischen Hebel an der Hand habe.