Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 




03.05.22 – Treffen von BRD-Scholz und Skandinavischen Oberhäuptern in/auf Merseburg :

 
Die militärische Einkreisung Russlands wird komplettiert:

Finnland und Schweden als Kandidaten für Nato-Mitgliedschaft schließen
sich der westlichen Waffenbrüderschaft an, allerdings garniert mit frechen
Lügen über den Feind im Osten


Finnlands regierendes weibliches Oberhaupt stellt das unbedingte Vorrecht des Westens auf globale Dominanz über die freche Lüge raus, dass Russland illegitime Einflusspolitik betreibe, wo das Recht des Stärkeren gelte - es wird auf Russland projiziert, was die Nato selbst genauso betreibt, wo es dann folglich darum geht, dass "Recht des Stärkeren" über die ganze Staatenwelt einzig dem Westen zustehe. Die Ober-Polit-Dame wirbt nicht nur mit starker Wehrpflichtarmee für das Mittragen des Kriegskurses gegen Putin; die Redeweise von der neuen Sicherheitslage, die mit Ukrainekrieg für Finnland eintrete, lebt von dreisten Lüge, schon wieder unter Abstraktion von den russischen Kriegsgründen, Moskau einen unbändigen Drang zum Überfall auf andere Staaten zu attestieren. Dagegen kann man umgekehrt der Warnung Russlands vor Natobeitritt der Nordländer die Wahrheit entnehmen, wie mit Natozuwachs das Bedrohungspotential gegen Moskau hochgetrieben wird - wenn auch das Stück Wahrheit damit zusammenfällt, dass sich hier ein Kriegsherr als dieser dazu stellt, also damit auch die demgemäße Antwort darin enthalten ist, die anstehenden neuen Natozugänge als Sache gewaltbeladenen Entgegnens, Aufrüstens zu nehmen.

Die gleichfalls weiblich besetzte schwedische Staatsspitze greift zu den vom freiheitlichen Freiheitsstall ausgegebenen Rechtfertigungsideologien: Das Einstellen auf zivile und richtige Kriegszeit mit ihren Opfern und Leichenbergen leuchte voll ein, wenn für höchste Werte wie Freiheit, Frieden, Demokratie geopfert und gestorben wird - ein ums andere mal die Lügerei, dass es um Werte an und für sich ginge, die nämlich in der vorgestellten absoluten Gültigkeit das wirkliche Interesse von Gewaltmonopolisten der Mutterländer des Imperialismus schmücken, dass deren weltweit beanspruchtes Ordnen der Staatenwelt keinen anderen dazu konkurrierenden gewaltbewehrten nationalen Nutzen duldet.

Zuletzt dieses: Grundlage des Natoeintrittsbegehrens ist zwar die mit entsprechender Übermacht ausgestattete, insofern als unwiderstehlich einleuchtende Ausrichtung auf die mit Waffengewalt und ökonomischer Ruinierung ausgetragene Gegnerschaft zu Russland von Seiten v.a. von USA. Aber Gott bewahre: die stolzen Nordländer schließen sich ganz frei dem wuchtigen Kriegsbündnis an, aus von ihnen definiertem nationalen Sicherheitsinteresse, dass sich gleich zusammenschließt mit der westimperialistischen Räson der Monopolaufsicht über die Welt, heraus - insofern eine absurde Doppelung, wenn die als ganz frei und autonom herausgestellte Entscheidung zur Nato so tut, als stünde das nationale finnische und schwedische Interesse erst mal getrennt von dem, was seitens der skandinavischen Ländern im Grundsatz unhinterfragbare Teilhabe an dem Vorrecht auf Weltherrschaft des Westens beinhaltet, wenn auch in eher untergeordneten Weise in Bezug auf die Supermacht, deren Ordnungsmacht und den Kautelen, wie der Verkehr zwischen den Nationen der Beförderung amerikanischer Macht und Herrlichkeit zu dienen hat. Oder anders: vor der "Zeitenwende" mögen sich Finnland und Schweden einiges an Sonderbeziehungen zu Russland geleistet haben, allerdings längst der westlichen "Wertegemeinschaft" über die EU-Mitgliedschaft eingeordnet, insofern in einem konkurrenzlerischen Verhältnis des mächtigen Wirtschaftsblocks gegen Russland eingebunden; ohne gleich der Nato beigetreten zu sein: ein Kollateralnutzen der aufgebauten Drohkulisse gegen Moskau hat sich auch für diese feinen Nordstaaten in ihrem damaligen zivilen, erpresserischen Verhältnis zu Russland sehr wohl ergeben. Wenn nun Russland dem "friedlichen" Benutzungsverhältnis wegen massiver westlicher Beschädigung seiner Existenz als Weltmacht ein Ende bereitet, was liegt nach schwedischem/finnischem Standpunkt näher, seinerseits das Verhältnis zu Russland auf die Ebene der höchsten Geltungsansprüche zu heben, wie es den rivalisierenden Gewaltinhaberschaften eigen ist: wenn aus dem zivilen Hin und Her der Abpressungen von nationalen/nationalökonomischen Vorteilsrechnungen und in diesem Fall v.a. aus dem weltpolitischen Kräftemessen von der einen Seite eine vernichtende Bilanz gezogen wird, dann ist eben nur noch auf der Tagesordnung die unbedingte Durchsetzungsfähigkeit des einen Gewaltmonopolisten gegen die anderen, welche anderen sämtliche Usancen des Wirtschafts- und Staatenverkehrs einer kriegsträchtigen Gegenoffensive gegen den Feind im Osten subsumieren.

Schon vor dem kriegerischen Übergang Russlands strahlte Finnland mit seiner gemeinsamen Grenze mit Russland ein auffälliges politisches Selbstbewusstsein aus, dessen Fundierung in der Verankerung Finnlands im  hochgerüsteten Westen und dessen militärischer Mobilisierung mit modernstem Kriegsgerät und Kampftruppen entlang russischen Hoheitsgebiets einschließlich eigener Ausrüstung mit Qualitätskriegsgerät made in USA (z.B.:US-amerikanische Kampfjets F35) offensichtlich ist:

"...Im Verhältnis zu Russland setzt Helsinki sowohl Zuckerbrot wie auch Peitsche ein. Das zeigt sich nicht zuletzt an der gut bewachten gemeinsamen Grenze...
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Diese klare Verankerung im Westen hatte... Konsequenzen für die Rolle Finnland gegenüber Russland: «Wir bezeichnen uns nicht mehr als neutralen Staat, aber als Staat ohne Mitgliedschaft in einer Militärallianz», betont sie – ohne zu verschweigen, dass ihr Land dem westlichen Verteidigungsbündnis heute sehr nahestehe.
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Finnland will gut gerüstet sein gegen russische Bedrohungen
(wie zieht man sich, so es Anzeichen dafür geben soll, wohl 'Bedrohung' durch eine andere Nation zu: da muss man selbst der letzteren nicht gerade wohlgesonnen sein als 'dem westlichen Verteidigungsbündnis heute sehr nahestehe[nd]'; Anmerkung d. Verf.), sowohl gegen traditionell militärische als auch gegen hybride. Gleichzeitig verfolgt die finnische Regierung in Helsinki eine Politik des Dialogs mit dem Nachbarland – politisch und wirtschaftlich."
Quelle der Zitate:
https://www.srf.ch/news/international/russisch-finnische-beziehungen-helsinkis-gratwanderung-zwischen-ost-und-west